Nach der letztendlichen Räumung der Geflüchtetenunterkunft und der Beendigung des Vertrages mit der DEI kam eine Summe von 80 066€ auf, die dem eröffneten Stromzugang  zugerechnet wurden. Zu diesen Schulden kam eine weitere Summe von 4 220€ von städtischen Gebühren. Trotz beständiger Ein- und Widersprüche gegenüber des DEI Management wurde uns klar gemacht, dass nichts um die Zahlung der Schulden herum führen würde. Gedroht wurde uns mit der Einstellung der Stromzufuhr für das Steki sowie damit, dass die Schulden ansonsten auf die Genoss_innen umgeschrieben werden würden, die die rechtlichen Repräsentant_innen der non-profit Organisation  waren. Für die vergangenen 18 Monate mussten wir 5 000€ an DEI bezahlen, um einer Einstellung der Stromzufuhr zu entgehen.

Wenn wir die Schulden nicht begleichen können, ist es offensichtilich, dass das Steki schließen muss – nur die Schulden müssen dann immer noch gezahlt werden. Ohne das Steki können all die Soliaktivitäten, die dort Raum finden und durch seine Existenz supported werden (wie z.B. den Solikursen für Migrant_innen und Griech_innen, der Soliküche, der Sammlung und Verteilung von Grundbedarf) nicht mehr stattfinden. Hinzu kommt, dass die Schließung des Steki auch ein politisches Versagen wäre und ein Schritt backwords in einer Solidaritätsbewegung.

In Betracht der Risiken, hatten wir nur die Wahl, kollektiv Verantwortung für die Schulden zu übernehmen und nach der Möglichkeit einer Ratenzahlung zu fragen. Gleichzeitig ist für uns immer noch klar, dass die Bereitschaft, die Schulden zu tilgen nicht einem Schuldeingeständnis gleich kommt: die Schulden sind nicht das Ergebnis eines Versäumnisses unsererseits, sondern sind aus aktiver Solidarität und dem Versagen des Staates entstanden.

Wie wir schon oben erwähnt haben, hat die Antirassistische Initiative und das Steki in ihren Grundsätzen festgelegt, dass sie keine Finanzierung von öffentlichen oder privaten Institutionen akzeptieren. Alle Einkünfte, die unsere Solidaritätsinitiativen und andere Aktivitäten ermöglichen, kommen von individuellen Spenden, unseren öffentlichen Events und alltäglichen Veranstaltungen. Klar ist, dass wir ohne zusätzliche Ressourcen nicht eineso große Summe an Schulden begleichen können. Aufgrunddessen sind wir dazu gezwungen anderen die Hand entgegen zu strecken: zu aller erst zu den Parteien, die in der alten Geflüchtetenunterkunft aktiv waren, wir erinnern sie an die Verantwortung zur Beteiligung an diesen Schulden.

Da die Schulden auf unserem Namen gehen, kann jede Person, die Geld für Zurückzahlung spenden möchte, dies nur über Spenden für die juristische Einheit Steki tun. Aus diesem Grund, zum ersten und einzigen Mal in unserer Geschichte, gibt es keine Alternative zur Finanzierung über öffentliche und private Institutionen, sogar über solche, die wir nie als Unterstützer_innen erwägt haben. Dies ist eine extrem unangenehme und herzzerbrechende Situation für uns – wir können sie leider nicht vermeiden.

Alles Geld, was uns erreichen wird, wird nur und ausschließlich zur Tilgung der Schulden an DEI verwendet. Das bedeutet, dass die Spenden keinerlei Einfluss auf Steki und die Antirassistische Initiative haben werden. Steki und die Antirassistische Initiative wird nicht nur auf jegliche Vorteile dieses Arrangements verzichten, sondern auch alle Kapazitäten dafür aufwenden, Geld über Stekis Freund_innen und Supporter_innen zu organisieren. Das finanzielle Arrangement wird öffentlich und transparent sein. In diesem Zusammenhang möchten wir an dieser Stelle die Spende von 15 000€ von „Solidarity for All“ verkünden, Syriza war 2010 ein Bündnispartner in dem Geflüchtetenunterkunftsprojekt. Ebenso verkünden wir dass Thessalonikis Stadtrat, DEI und andere nach Finanzierungen gefragt haben.

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